9 Bäume 2009

Es ist bezeichnend, dass das durchaus (selbst)kritische Lied “Wälder ka nüd jedar sin“ von Stemmeisen und Zündschnur gerne als eine Hymne auf die Exklusivität der BregenzerwälderInnen gegenüber dem Rest der Welt (miss)verstanden und gesungen wird. Manchmal scheint es, dass hier vor lauter “Would“ die Bäume nicht mehr gesehen werden…

Fernab dieser narzistischen Ansätze haben die Keramikkünstlerin Petra Raid und der Bildhauer Hanno Metzler im Jahr 2004 die Kunstinitiative „9bäume“ initiert, die heuer bereits zum dritten Mal stattfindet. Sie haben den zentralen Werkstoff der Region in den Mittelpunkt ihrer Auseinandersetzung gerückt, über den der Egger Bildhauer Anton Moosbrugger einmal geschrieben hat: “Ich mag Holz. Es hat etwas Mütterliches an sich, ist geduldig, hält Fremdes unter einem Dach zusammen und zeigt auch seine Anfälligkeiten in Bezug auf das Zeitliche.“

„9bäume“ ist ein Projekt, in dem das Individuelle im Zentrum steht und sich die TeilnehmerInnen ohne Vorgabe frei entfalten konnten. Neun KünsterInnen aus Österreich, Italien und der Schweiz wurden zum Symposium vom 10.8. bis 13.8. nach Langenegg eingeladen. Die Vielfalt des Teilnehmerfeldes aus den verschiedenen Bereichen der bildenden Kunst garantierte eine Grundspannung, die sich von vornherein befruchtend auswirkte.

Jede/r KünstlerIn erhielt einen Baum seiner/ihrer Wahl – noch im Walde stehend, im Sägewerk liegend als Stamm oder in Form von Sägespänen.

Arno Egger „Achsamkeit“
Patrick Kaufmann „Seelenfänger“
Ch. Lingg  „Warteraum“-Raum für Zeit“
Hermann Präg „Erdwärts“
Ferdinand Rüf „Häutung“
Georg Vith „Zeichne!“
Uta Belina Wäger „leichte Juppe“
Wolfgang Wohlfahrt „oben und unten“
Albrecht Zauner „da sein“

Jede/r ist eingeladen, sich auf der alten Wälderbahntrasse ins wildromantische Achtal auf den Weg zu machen und sich die Skulpturen vom ehemaligen Lingenauer Bahnhof bis nach Langenegg anzusehen. Es wird nicht lange dauern, bis er/sie sich bezaubern lässt von der Atmosphäre/dem Geist, der dort herrscht, wo der Wald seine Schönheit und seinen Zauber dadurch erneut gewinnt, weil man den einzelnen Baum wieder sieht.

…aus der Vernissage-Rede von Ariel Lang

Skulpturenwanderweg 9 Bäume 2007

Neun KünstlerInnen aus unterschiedlichen Richtungen der bildenden Kunst haben sich vom 29. 7. bis 2. 8. 2007 in Langenegg getroffen, um sich intensiv dem Material Holz zu widmen.

Eine Wiese im Anschluss an das Sägewerk Raid bildete das Atelier für das Kunstsymposium "Neun Bäume" .

Jede Künstlerin und jeder Künstler erhielt einen Baum, den sie bzw. er auf ihre bzw. seine Art bearbeiten konnte, wobei die unterschiedliche berufliche und künstlerische Herkunft der Agierenden außergewöhnliche und originelle Herangehensweisen und Produkte entstehen ließ.

Thematisch gab es für die entstehenden Arbeiten keine Einschränkungen. Das Material und die Einbindung in die regionalen Gegebenheiten zogen hier die Grenze. Die Situierung der künstlerischen Schaffensstätte in starker Nähe zum Sägewerk - einem Ort des normierten und industriellen Herangehens an das Material Holz - hat interessante Spannungsbögen erzeugt.

Die KünstlerInnen lebten und arbeiteten fast eine Woche lang in Langenegg, wobei sich diese kollektive Erfahrung ohne Zweifel auf den individuellen Schaffensprozess auswirkte.

Am 23. September werden die Ergebnisse des Produktionsprozesses in Langenegg entlang der Bregenzerache präsentiert. Die Skulpturen bleiben dort als Dauerausstellung.

Katalog
Der Katalog ist bei mir erhältlich